5 Freunde denken sich, das Fußballländerspiel der österreichischen U21 gegen Weißrussland wär doch sicher lässig zum anschauen. Noch dazu, wo dies im Paschinger Waldstadion, also nicht weit weg von der Heimat, ausgetragen wird. So treten sie die Reise an - fröhlich, munter, motiviert, frisiert.
Doch schon auf der Auffahrt zur B1 Richtung Stadion kommt erster Unmut auf - sie sind anscheinend doch nicht die einzigen, die sich das heute vorgenommen haben. Doch wer schon des Öfteren ein Fußballspiel angeschaut hat, weiß, dass die Parkplatzsituation bei den meisten Schauplätzen nicht zufriedenstellend ist. So cruisen sie also vorerst mal am Stadion vorbei Richtung Wald, Wiese und Felder, bis man letztendlich in der PlusCity im Parkhaus landet. Nach 15-minütigem Fußmarsch erreichen die Fußballfanatiker endlich die Stadionkasse. Dort muss man allerdings einsehen, dass mehrere Hundert Gleichgesinnte Aug in Aug mit zwei (od. drei) geöffneten Kassen stehen. Ein mutiger Teilnehmer der Freunde quetscht sich also ganz ungeniert in den vorderen Bereich der Schlange. Nach ein paar Minuten allerdings die nächste Aufregung: Karten werden ab nun nur noch an Besucher unter 15 Jahren verkauft. Das Spiel ist ausverkauft. Leere Blicke und blankes Entsetzen macht sich breit. Herumschreiende Fans, herumspuckende gepflegte Herren, Ratlosigkeit. Kann so etwas denn möglich sein? Da steht man vor einem 7000-Leute-Stadion und es darf niemand mehr hinein? Die 5-Mann-Truppe zeigt aber Stärke und tritt den Heimweg an - doch HALT: vor der traurigen Heimfahrt gönnt man sich doch noch ein Bierchen und eine Käsekrainer. Selbst das Megaplex stellt an diesem Abend ein gern gesehenes Örtchen zum Verweilen dar. Um 22:30 Uhr erreichen die fünf tapferen Männer ihr Bettchen - angefressen, aber dennoch glücklich, mit Freunden einen gepflegten Abend gehabt zu haben...
Klingt komisch, war aber so. Am eigenen Leib erfahren am 11. August 2010.
Eins sei noch gesagt: Pasching, ÖFB, UEFA - shame on you!
PS: Danke an Pepi ('s Imbiss) - er hat uns "Ausgestossene" mit freundlichen Armen empfangen!
PPS.: Schuld war übrigens anscheinend ein französischer UEFA-Delegierter, der gegen das Öffnen der Stehplatztribüne entschieden hat. Jetzt wissen wir also auch, warum der französische Fußball so dreckig und am Boden ist.
1 Kommentar:
als (Mit)leidtragender dieser unschönen Situtation, bleibt mir nur noch zu sagen, dass dies wohl der größte Fussball-Skandal seit dem Nichtangriffspakt von Gijon 1982 war, und die Gewissheit, dass auch ein Abend ohne Fussball seine bescheidenen Freuden hat.
Greetz to Pepi
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